Archiv des Autors: andileser
Die Pest im Pelzmantel
Nur kurze Zeit nach seinem Traktat von 1550 schickte der angesehene Arzt und Professor Jodocus Willich einen weiteren Pestratgeber hinterher: „Wie man sich vorhalten vnnd bewaren sol in den Heuseren, in welchen jemandes an der Pestilentz gestorben ist“, was bedeutet: „Wie man sich in Häusern verhalten soll, in denen jemand an der Pest gestorben ist“.
Wie man Pestkranken helfen soll
Seuchen sind der Menschheit ein treuer Begleiter. Es gab sie in biblischen Zeiten, im Mittelalter und in der Neuzeit. Als im 16. Jahrhundert eine Variante der Pest grassierte, verfasste der angesehene Viadrina-Professor Jodocus Willich ein 20-seitiges Traktat zur Thematik. Es trägt den barocken Titel „Wie man denen helffen sol, welche mit der pestilentzische gifft begriffen seind“, was so viel bedeuten tut: „Wie man denen hilft, die an der Pest erkrankt sind“. Gedruckt wurde das schlanke Büchlein im schönen Frankfurt an der Oder von dem frisch einberufenen Universitätsdrucker Johann Eichorn.
Die erste Studentenkomödie
Im Jahr 1545 schrieb ein fast 20-jähriger Student die erste Studentenkomödie der Weltliteratur. Die „Komödie aus dem Studentenleben“ des Christoph Stummel wurde sowohl als aufgeführtes Theaterstück als auch als gedrucktes Lesestück ein großer Erfolg. Das Lustspiel ist nun wieder erschienen.
Acolastus: Comödie vom verlorenen Sohn
Im Jahr 1529 erschien in Antwerpen ein Drama, das als erste Schulkomödie gilt. Es heißt nach seinem Haupthelden ACOLASTVS und stammt aus der Feder des niederländischen Humanisten Willem de Volder alias Wilhelm Gnapheus (1493-1568). Die Komödie vom verlornen Sohn Acolastus fand Verwendung im Lateinunterricht seiner Zeit und wurde natürlich auch aufgeführt. Das Stück diente darüber hinaus als Orientierungshilfe für den Frankfurter Studenten Christoph Stummel zu seiner Studentenkomödie STVDENTES aus dem Jahr 1545. Mehr kann ich dazu nicht sagen, denn ich habe es nicht gelesen; ich kann kein Latein.