Bei Kirchen denken viele sogleich ans Mittelalter und Ewiggestrigkeit. Dabei gehören die Gotteshäuser der Gegenwart oft zu den modernsten Gebäuden im Ort. Man denke an Le Corbusiers Kapelle Notre-Dame-du-Haut in Ronchamp oder an die Jubiläumskirche in Rom. In Kaulsdorf steht eine Ziegelsteinkirche des Nachexpressionismus, die Iris Gleichen sucht.
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Klinkerexpress: Bahnhof Bornholmer Straße
Der Halberstädter Richard Brademann war für die Berliner Stadtbahn das, was der Schwede Alfred Grenander für die Untergrundbahn der Hauptstadt gewesen ist: ein prägender Baumeister.
Klinken-Expressionismus: Die Türen von Finsterwerda
Meine Reisebegleitung hat beinahe jede zweite Haustür von Finsterwerda fotografiert, ihrer Schönheit und der Vielfalt wegen. Ihre Aufnahmen möchte ich hiermit nachreichen.
100 Jahre expressionistische Planstadt Finsterwerda

Ikonografisches Wohnhaus von Ties Godemann am Marktplatz Finsterwerda
Vor 100 Jahren im Auftrag eines Bergbau-Unternehmens errichtet, gilt Finsterwerda als einzige expressionistische Stadtgründung weltweit. Im Sommer sollten die Jubiläumsfeierlichkeiten beginnen. Ein Besuch des durchsanierten Flächendenkmals in der Lausitz lohnt sich jederzeit.
Klinkerexpress: Wernerwerk-Hochhaus
Bei einem kurzen Zwischenstopp am Siemensdamm kam mir dieses Siemens-Hochhaus vor die Linse. Ist zwar kein Expressionismus, aber dafür verklinkert. Auch hat der Bauingenieur Gerhard Mensch, der bereits den Architekten Jean Krämer bei seiner expressionistischen Straßenbahnstadt unterstützte, an diesem sachlich-nüchternen Kasten mitgewirkt. Darüber hinaus gibt es einen Uhrenturm – expressionistische Architekten liebten diese Art städtebaulicher Höhendominante (siehe Ullsteinhaus, Rathaus Oberhausen oder Margarinetempel Voss). Bleibt nur noch hinzuzufügen:
Für Siemens spricht Siemens.
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Wernerwerk-Hochhaus
Berlin-Siemensstadt, Siemensdamm 50–54
Entwurf: Hans Hertlein (Architekt) & Gerhard Mensch (Bauingenieur)
Baujahr: 1928–1930